Bretter, die die Zukunft bedeuten


„Das, was wir alle so lange nur als Vorstellung in unseren Köpfen hatten, konnten wir beim Wildwechsel-Festival nun tatsächlich erleben und bespielen. Gerade bei den Schauspielern war die Vorfreude auf die neue Bühne groß – nach dem Festival sagte jemand: ‚Können wir das nicht alles so stehenlassen?‘

 

Als wir mit dem Bau begannen, hatte ich keine Ahnung, was auf uns zukommt. Die Bühnenform ist sehr modern, vergleichbar mit der Konstruktion im Schweriner E-Werk. Wir durften uns beim Bau wirklich austoben, konnten alles so entstehen lassen, wie es uns gefiel. Der Bau der Bühne bewegte sich aber auch schnell an die Grenze des Machbaren. Sichtlinien sind für uns Bühnenbauer zum Beispiel sehr wichtig, je steiler die Publikumsränge, desto besser für uns. In der Stadthalle Parchim aber sitzen alle zunächst auf der gleichen Ebene, zudem durften wir auf dem Fußboden keinerlei Verschraubungen vornehmen – und ehrlich gesagt, dachte ich manchmal auch, wir sollten es bloß nicht zu perfekt bauen: Nicht, dass am Ende noch einige Leute glauben, wir bräuchten gar kein neues Theater.

 

Das, was wir hier mühsam konstruiert haben, ist ein Vorgriff auf das, was wir im neuen Theater in der Mühle geplant haben. So gesehen, haben wir ein Stück Zukunft gebaut, dem Neubau schon mal vorgegriffen. Vorfreude zum Anfassen sozusagen. Als zum Festivalende dann alles wieder abgebaut werden musste, waren die Schauspieler wirklich sehr traurig.“