Jeder braucht ein Zuhause



Zuhause ist ein ganz besonderer Ort. Es ist verbunden mit Gefühlen. In so manchem Zuhause stehen Möbel. Es gibt Räume, in denen man zusammen oder für sich sein kann. Möchte jemand in den Raum, in dem ein anderer gerade allein sein möchte, kommt er nicht herein. Auch so etwas macht ein Zuhause aus. Zuhause isst man und wenn es mal nicht das gibt, was man sich wünscht, dann isst man trotzdem.

Zuhause, das kann auch etwas ganz anderes sein als ein Raum mit Grenzen, das kann auch ein grenzenloser und sogar unendlicher, ein vorgestellter Raum sein. Man kann so einiges machen in einem Zuhause: singen, tanzen, suchen, finden, zählen, stapeln, gruseln, putzen, schlafen, verstecken. Oft macht man das miteinander. Miteinander die Couch tragen, miteinander Musik machen, miteinander essen, miteinander die Wäsche aufhängen.

Manchmal wird der eigene Raum, das eigene Zuhause, allerdings auch bedroht. Etwa, wenn einer, der es vorzieht, unter dem freien Himmel zu schlafen, von seiner Ruhestätte weggescheucht wird. Und manchmal kommt das Zuhause auch ganz abhanden. Dann muss man sich auf die Reise begeben und ein neues suchen. Denn ein Zuhause ist wichtig, sei es in der einen oder anderen Weise.

 

Die Theatergruppe ZIRKUSMARIA aus Berlin zeigt auf dem Wildwechsel-Festival in ihrem Stück Zuhause viele Formen des Zuhauseseins. Auf der Bühne machen sie Türen und Kisten auf und zu, das Licht an und aus, Musik laut und leise und vieles, was man zu Hause eben so macht. Wenn sie sich in Räumen befinden, die der üblichen Vorstellung von Zuhause nicht entsprechen, dann wird oftmals das Zusammenleben als Aufgabe zum Thema. Es gibt genug Platz für alle, wenn alle aufeinander achtgeben. ZIRKUSMARIA machen es zunächst zum Anschauen und dann auch mit der Beteiligung der noch kleinen Zuschauer. Ihren Raum, ihr Zuhause auf der Bühne öffnen sie und laden die Betrachter ein.

Elemente des Puppentheaters, viel Musik, auch Schattenspiele lassen die Kleinen staunen. Auf eine behutsame Art und Weise wird ihnen vermittelt, was ein Zuhause wert sein kann, und wie man dabei mitwirken kann, dass es noch schöner wird. Mit viel Einfühlung werden auch die Themen Flucht, Heimat- und Obdachlosigkeit in die künstlerische Form gebracht. Die Darbietung kommt ganz ohne Belehrung aus. Ein Zuhause ist wichtig, jeder kennt und schätzt das Gefühl der Geborgenheit, manchmal ist es dort sogar am schönsten. Jeder sollte ein Zuhause haben, in welcher Form auch immer.